Wie ein gerahmtes Bild ist der Blick aus dem Zugfenster. Die Zeichnungen sind unvergleichlich schön und wild. Was wir hier erblicken, kennen wir nur aus Filmen wie Braveheart und Herr der Ringe. Und doch wird uns eins immer mehr bewusst, das wird kein Spaziergang!
Fast wie im Buch von K. Rowling beginnt unser Märchen unter der bekannten Brücke, wo im Film der Hogwarts Express fuhr, nur laufen wir. Die Warnung eines Rangers, dass wir aufpassen müssen auf der richtigen Seite des Berges abzusteigen, weil sonst eine Flussüberquerung unmöglich ist, lässt uns besorgt zurück.
Die ersten Wege sind auch für „Hobbitse“ kein Problem und die Landschaft einfach nur „wow“. Überall laufen kleine Wasserarme die Berge herab und verbinden sich mit dieser wunderschönen Natur. Ein wenig wirkt hier alles wie in Österreich, nur wilder.

Ein Adler fliegt über uns hinweg und kündigt mit jedem seiner Flügelschläge die Wildnis an. Der Weg ist zu Ende. Die Handys haben keinen Empfang mehr und das Wetter wird rauer. Willkommen in der Hochebene.

Überall Wasser über uns, unter uns, alles nass! Die Einheimischen, die wir belächelten, die mit Gummistiefeln aus dem Zug ausstiegen, belächeln jetzt uns. Dieses schmatzende Geräusch bei jedem Schritt bohrt sich tief in meinen Kopf.


Mein trüber Blick trifft auf Steine und Wasser, so viel Wasser, zu viel Wasser. „Häää, die Steine bewegen sich.“ Aus den Steinen werden überall Tiere. Sie schauen uns an und begleiten uns durch die Ebene.



Die Dunkelheit galoppiert auf uns zu und wir sind auf der falschen Flussseite. Ein Blick durch mein Fernglas brachte uns diese Erkenntnis. Bei dem ersten Versuch müssen wir leider abbrechen, zu tief, die Strömung zu stark. Beim zweiten Versuch schaffen wir es. Überglücklich machen wir unsere Stirnlampen an und fühlen uns wie verlorene Glühwürmchen in dieser Einsamkeit.
Smaragd grüne Augen schauen uns in der Dunkelheit an. Zum Glück nur Wild, das durchs Unterholz spaziert. Die letzten Meter zu unserer Bothie rauben uns die letzten Kräfte.
Ein scharfer Lichtstrahl schießt durchs Unterholz. Wir hören Funkgeräusche durch den dunklen Wald, aufgeregte Stimmen zerstören die Stille. Und da steht mit einmal ein Männlein im Walde neben einem Zelt und schaut uns aus verzweifelten Augen an. Sie haben die Schutzhütte nicht gefunden und sein Freund ist jetzt auf der Suche nach der Behausung. Grrr Grr kommt es aus dem Funkgerät ….. Bothie gefunden Grrrrrrr… Weg katastrophal, komme zurück …. Ende.
Natur, Schreiben und Fotografieren ist meine Berufung. Wenn ihr selbst ein Teil meiner Arbeit tragen möchtet, könnt ihr dies hier tun. Danke für eure Unterstützung.
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